Spielraum für ganzheitliche Integration
Menschen zu integrieren, ist eine Kunst. (Nikkolo Feuermacher 2015)
Dazu braucht es Lern- und Lebensräume zum Ankommen und Integrieren. Solch ein Raum ist die Eine-Welt-Etage.
Projektidee:
Eine-Welt-Etage
Worum geht es?
Im Rahmen einer gemeinnützigen Genossenschaft schaffen Flüchtlinge freiwillig gemeinsam temporären Wohnraum, erhalten Deutsch-Unterricht und werden umfassend betreut.
Sieben auf einen Streich: Wohnraum schaffen + deutsche Sprache erwerben + pychologische Betreuung genießen + Stärkung der Selbstwahrnehmung erfahren + Integration auf Graswurzelebene leben + leerstehende Etagen in Neubauten zwischennutzen + Kunstwerk gestalten = Eine-Welt-Etage.
Das Kunst-Projekt Eine-Welt-Etage wird von bitterernst entwickelt, beraten und vorangebracht.
Die Projektidee der Eine-Welt-Etage bezieht sich auf das Modell Eine-Welt-Villa und Eine-Welt-Haus von Stuff. B. Klier (Künstler in Nürnberg / Deutschland) und stützt sich auf jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Gründungs-, Projekt- und Prozess-Steuerung von Klaus Kirchner, Unternehmensberater WKO und Supervisor.
Wer kann mitmachen?
Flüchtlinge, GebäudeeigentümerINNEn, HandwerkerINNEn und LehrerINNEn, und alle anderen als Unterstützende.
Wer ist Träger des Projektes?
Träger der Eine-Welt-Etage ist eine zu gründende gemeinnützige Genossenschaft, die:
- das wirtschaftliche Risiko trägt;
- die Organisation übernimmt und Transparenz gewährleistet;
- die demokratische Mitbestimmung aller Beteiligten sicherstellt.
Wie funktioniert das Projekt?
Aus der Perspektive von GebäudeeigentümerINNEn:
- Ich stelle der gemeinnützigen Genossenschaft Eine-Welt-Etage kostenlos eine nicht genutzte Etage zur Verfügung. Die Genossenschaft haftet dafür, dass dieser Raum nach einer vereinbarten Zwischen-Nutz-Zeit so übergeben wird, wie er vorgefunden wurde (besenrein).
- Ich engagiere mich damit öffentlichkeitswirksam oder ich bleibe im Hintergrund.
- Das Projekt Eine-Welt-Etage stellt keine Bautätigkeit im herkömmlichen Sinn dar, es entstehen keine steuerlich relevanten Einnahmen.
- Risiko und Aufwand für die gesamte Nutzung trägt die Genossenschaft.
- Ich kann selbst Mitglied der Genossenschaft sein.
Aus der Perspektive von Flüchtlingen:
- Ich melde mich selbst bei der Genossenschaft Eine-Welt-Etage.
- Ich informiere mich über das Projekt und entscheide freiwillig, mich zu beteiligen.
- Ich erhalte die Möglichkeit, mich regelmässig sinnvoll und ganzheitlich zu betätigen, um eine leere Etage in Wohnraum zu verwandeln.
- Ich bestimme selbst, wie intensiv ich mich betätige – je nach Belastbarkeit und Möglichkeiten.
- Während meiner freiwilligen und unbezahlten Tätigkeit erhalte ich Deutsch-Unterricht und eine individuelle Begleitung durch ein heterogenes Team von Fachkräften, die meine Integration fördert.
- Es entsteht Gemeinschaftswohnraum für einen begrenzten Zeitraum (drei bis fünf Jahre), den ich oder auch andere Flüchtlinge, die nicht selbst mitgearbeitet haben, nutzen können.
Aus der Perspektive von HandwerkerINNEn und LehrerINNEn:
- Ich bewerbe mich beim Projekt Eine-Welt-Etage und werde als MitarbeitendeR und Genossenschafts-Mitglied aufgenommen.
- Ich arbeite sowohl handwerklich als auch pädagogisch in einem diversen Team von Fachkräften. Die finanzielle Abgeltung erfolgt im Rahmen der Möglichkeiten der Genossenschaft.
- Kommunikation und Supervision sind Teil meines Arbeitsalltags.
Aus der Perspektive von Unterstützenden:
- Ich kann die Genossenschaft finanziell oder mit Sachspenden unterstützen.
- Ich kann selbst Genossenschafts-Mitglied werden (mit eingeschränktem Stimmrecht).
- Ich kann Baumaterialen zum Recyceln zur Verfügung stellen.
- Ich kann mich jederzeit selbst informieren, wie das Projekt läuft und werde regelmässig darüber informiert.
Wie ist das Selbstverständnis des Projektes?
- Die Genossenschaft hat kein wirtschaftliches, sondern ein künstlerisches Interesse – im Sinne eines sozialen Kunstwerkes, das das Gemeinwohl fördert.
- Die Genossenschaft ist weder Bauträger noch Baufirma, sie versteht sich als Kunst-Projekt.
- Alle materiellen Arbeitsergebnisse sind temporär, die Projekte zeitlich begrenzt.
Was bleibt, sind Veränderungen in den Menschen und im sozialen Gefüge.
Weitere Informationen und Kontakt zum Projekt über einen Kommentar.
Der erste konkret formulierte, praxisorientierte Ansatz mit Nachhaltigkeitsperspektive, den ich in dieser Art kenne..ich teile…
Erinnert mich an die Ausstellung:
THINK GLOBAL, BUILD SOCIAL. BAUEN FÜR EINE BESSERE WELT
15.03. – 30.06.2014, Architekturzentrum Wien
Irgendwo auf der Welt ist ein kleines bisschen Glück
und ich träum davon in jedem Augenblick.
Irgendwo auf der Welt ist ein bisschen Seeligkeit
und ich träum davon schon lange, lange Zeit.
Wenn ich wüsst wo das ist, ging ich in die Welt hinein,
denn ich möcht einmal recht so von Herzen glücklich sein.
…
Flüchtlings-Lied, Commedian Harmonists, Deutschland 1933
Herrn Orban aus Ungarn wird dieses Lied verbieten lassen, denn „es gibt kein Recht auf ein besseres Leben“ meint er.