Partizipative Supermärkte sind Soziale Kunstwerke.
bitterernst.at hat ein Interesse daran Soziale Kunstwerke im Entstehen zu fördern, zu beraten und zu begleiten (Moderation, Evaluation, Supervision, Teambuilding, Mediation, Unternehmensbegleitung). Gerne unterstützen wir Sie beim Gründen Ihres partizipativen Supermarktes.
Damit ein Soziales Kunstwerk NICHT entsteht, können z.B. folgende Strategien angewendet werden:
Erfolgreiche Beispiele partizipativer Supermärkte:
Klaus Kirchner ist Mitglied des partizipativen Supermarkts Superquinquin in Lille / Frankreich
„Warum arbeitest Du in diesem Supermarkt?“
Darauf antworten Menschen im Superquinquin 2019:
März 2020 waren Irmgard Kirchner und Oktober 2019 Klaus Kirchner in Paris und sprachen mit MiteigentümerINNEn und bezahlten Beschäftigten von La Louve / Die Wölfin.
LA LOUVE / Die Wölfin – partizipativer Supermarkt in Paris Oktober 2019.
Foto: Irmgard Kirchner
Supermarkt-Ketten entscheiden durch ihre Listen oder ihr Auslisten darüber, welche Produkte zu kaufen sind. Sie setzen ProduzentINNen unter Druck und bestimmen, was gekauft / gegessen / genutzt werden kann.
Darüber sind nicht nur die BäuerINNEn in Österreich unglücklich. Partizipative Supermärkte, in denen die KundINNen den Supermarkt selbst betreiben, haben ganz andere Möglichkeiten:
- Die KundINNen entscheiden, WAS nach WELCHEN KRITERIEN gehandelt wird.
- Regionale, kleine ProduzentINNen können ohne Preis-Konkurrenz mit Massenprodukten ihre AbnehmerINNEN erreichen.
- Waren in einer Qualität, die sonst nie in Supermärkten zu finden ist, können gehandelt werden.
- Wenn keine Aktionäre, Banken oder Zwischenhändler mitverdienen müssen, können Preise freundlicher gestaltet werden.
- Wer gerne weniger Geld für Bio-Lebensmittel zahlt, kann durch seine Mitarbeit viel günstiger einkaufen.
Superquinquin z.B. hat über 1.400 Kooperierende und betreibt einen eigenen Laden, der 5 Tage die Woche geöffnet ist.
La Louve bringt es auf täglich bis zu 100 Mitarbeitende, also über 3.000 Kooperierende insgesamt. Er ist ein soziales Kunstwerk.
Partizipative Supermärkte sind die Reaktion von Menschen auf Bevormundung. Es gibt sie bereits in Frankreich: Superquinquin in Lille, La Louve in Paris, Bees-Coop in Brüssel / Belgien und in New York / USA Park Slope Food Coop (seit 1973 mit heute über 16.000 Kooperierenden).
Was ist der Unterschied zwischen einem partizipativen Supermarkt und einer anderen Food-Koop?
Auch ein partizipativer Supermarkt ist eine Kooperative in der es ums Essen geht. ABER: „Wir sind ein Supermarkt mit 0 Kunden und 14.000 Mitarbeitenden.“ (schreibt die Park Slope Food Koop). In einem partizipativen Supermarkt bringen ALLE ihre Lebenszeit ein (in der Regel 3 Stunden / 4 Wochen). Davon kann man sich nicht freikaufen. Es gibt keine Trennung zwischen Menschen, die nur Geld zahlen und Menschen die putzen, kassieren oder Regale einschlichten. Dieses „Geheimnis“ macht den partizipativen Supermarkt aus und überlebensfähig. UND: es geht um einen Supermarkt und nicht um eine Abholstation. Ein Supermakt in dem zu den Öffnungszeiten jedes Lebensmittel ohne Vorbestellung auch in kleinen Mengen gekauft werden kann, spontan und individuell.
Hallo Leute:
Hier habe ich etwas gelesen, was sich wie eine Traum-Partnerin für Euch liest:
Fairtrade im Inland: „Perfekte“ Lebensmittel per Urabstimmung bei: news.ORF.at
https://orf.at/stories/3146424/
hello freunde,
ja ein partizipartiver supermarkt ist ein wirkliches soziales kunstwerk!
wuensche alles gute fuer den prozess und hoffe das ich mir das im kommenden oktober naeher anschauen kann.
Wir überlegen uns, ob wir in Österreich eine Genossenschaft wie Hansalim / Süd-Korea gründen, die die Produkte von BäuerINNEn zu fairen Bedingungen vermarktet.
Tobias Asmuth und Jun Michael Park stellen Hansalim im Wirtschafts-Magazin „Brand Eins“ im Jänner 2019 vor.
Der österreichische Filmemacher Kurt Langbein erzählt über Hansalim in seinem Film „Zeit für Utopien“.
Eine ProduzentINNEN-Genossenschaft ist sicherlich eine wunderbare Partnerin für einen partizipativen Supermarkt. Hansalim betreibt in Süd-Korea zwar auch eigene Supermärkte (in denen nur die Genossenschaftsmitglieder einkaufen können), aber diese Supermärkte sind aus unserer Sicht „einfach nur eine weitere Supermarkt-Kette“ und keine Alternative zu dem Ansatz, den wir verfolgen (siehe oben). Es spricht allerdings nichts dagegen Mitglied von mehreren Genossenschaften zu sein (ich bin glaube ich im Moment Mitglied von 5 Genossenschaften).
In Dresden / Deutschland gibt es die Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte eG, wo sich eine Food-Koop weiterentwickelt hat zu sechs Biomärkten und einem Naturwarenladen. Verkauft wird in Mitgliederläden (nur für Mitglieder) und offenen Läden mit „Zweipreismodell“ (Nicht-Mitglieder zahlen mehr im Laden). Das Geschäftsmodell wird über Mitgliedsbeiträge finanziert. Mehr hier.
Gratulation nach Dresden! ABER: uns geht es nicht um einen Verein, der mehrere Bioläden mit neuem Geschäftsmodell betreibt, sondern: um 1 partizipativen Supermarkt, bei dem ALLE EigentümerINNEN sind, ALLE mitarbeiten und gemeinsam die Produkte im Sortiment aussuchen. Das ist ein wenig anders als das Dresdner Modell, aber auch ganz gut.
Super, ich mache mit! – Neulich im Bio-Supermarkt an der Ecke habe ich versucht Nuss-Nougat-Creme einzukaufen. Überall war Palmöl hineingemischt. Drei Hersteller und fünf Geschmacksvarianten hatte ich zur Wahl. Auf allen Gläsern stand BIO, auf einem sogar VEGAN. Aber mit dem Palmöl hatte ich überhaupt keine Wahl. Dabei gibt es ausser Geldgier (das Produkt wird um eine Stelle hinter dem Komma billiger) keinen Grund Palmöl in eine Nuss-Nougat-Creme zu mischen. Früher dachte ich BIO hätte etwas mit „Bionier“ zu tun, mit „anders machen“, „Verantwortung übernehmen“. Heute denke ich: ich kann die Verantwortung für die Verwandlung des Urwalds von Borneo in Palmölplantagen niemandem anderen übergeben. Ich will selbst bestimmen welche Nuss-Nougat-Creme ich einkaufe. Nämlich eine ohne Palmöl. Im partizipativen Supermarkt kostet die mich sogar weniger als die Palmöl-Creme in der Bio-Kette an meiner Ecke.