Herr Feuermacher hat mir nachträglich in ROT über meinen letzten Text geschrieben, dass er meine Arbeit nicht schätzt. Das fand ich total oasch nicht sehr wertschätzend. Weder meinem Text gegenüber noch mir gegenüber noch Ihnen, den Lesenden gegenüber. Deshalb möchte ich Weiterlesen
Archiv des Autors: Miklós Nemuszáj
Aus dem Seniorenheim 19.
Vorbemerkung:
Herr Nemuszáj, so geht es nicht! Nach einem Jahr immer noch nichts gelernt! Wenn sie nicht erheblich an ihrem Stil arbeiten und zum Kern ihrer Kolumne zurückfinden, werden sie von diesem Blog entfernt! Feuermacher
PS: Wie sie der Liste an Kommentaren entnehmen können, liest sie kein Mensch. Die Energiepreise steigen und damit auch die Preise für unnötigen Speicherplatz.
„Nemuszáj, verschluck dich nicht an deiner Schokolade, ich muss mal mit dir reden.“ Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 18
„Ich heisse Monika und Du?“ sagt die junge Frau mit der riesigen bunten Brille aus ihrem Rollstuhl heraus. Sie ist an meinen Tisch gerollt und versucht mir in die Augen zu sehen. Durch die grosse Brille hindurch wirken ihre Augen riesig.
„Nemuszáj. Miklós.“ Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 17.
„Gut, dass Sie kommen, ich habe schon auf Sie gewartet! Die Alten haben gesagt, dass Sie der Ansprechpartner für mich sind. Wissen Sie, ich bin so froh, dass es hier in diesem Heim so jemanden gibt wie Sie. Dass auch an die Angehörigen gedacht ist.“ sagt ein Typ zu mir, der der kleine Bruder von Maria sein könnte. Gut, dass er mich anspricht, aber was macht er im Seniorenheim? Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 16.
Ich gehe heute nachts in Seniorenheim. Fast finde ich den Weg nicht. Mit all der Weihnachtsbeleuchtung, dem Glitzern und Funkeln fehlt mir die Orientierung. An das Seniorenheim selbst hat Meidner drei blinkende Rentiere mit Schlitten schrauben lassen – auf Augenhöhe. Ich bin erst einmal an dem Haus vorbei gegangen weil ich dachte es wär eine Tankstelle. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 15.
Ich bin fett geworden – glaub ich. Jedes mal wenn ich die letzten Monate mit der U-Bahn durch Wien gefahren bin habe ich all die Zeit unter der Erde an einem Stück Schokolade gelutscht, damit ich keine FFP2-Maske aufsetzen muss. Das hat gut funktioniert – bis auf leichte Zahnschmerzen und das Fett. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 14.
Leider kein Happy End für mich.
Maria, die mir eigentlich dankbar sein hätte müssen dafür, dass sie ihren Vater wieder hat, sagt zu mir: Ich habe schon einen Sohn. Er heisst Jesus. Du musst Dir eine andere Mutter suchen! Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 13.
Eine kalte Umarmung lässt mein Herz stocken. Ich kann nicht mehr Atmen. Das Wasser ist zu kalt im Vergleich zur flirrenden Hitze auf der Lagerwiese Rehlacke. Diese Hitze hat mich in die Donau getrieben – in die Alte Donau. Ich tauche ab. Mein Herz schlägt wieder, ich rudere hin und her mit Armen und Beinen.
Ein winziges Kind am Badesteg winkt mich zu sich. Ich schwimme drauf los.
„MEINS!“ ruft es und zeigt vor sich ins Wasser. Ich tauche an der Stelle. Ein flacher Goldbarren mit seiner schwarzen Seite nach unten liegt da am Grund. Er glitscht mir weg. Ich muss noch einmal Luft holen. „MEINS“ ruft es und zeigt nach unten auf das Glitzernde.
Beim zweiten Versuch kann ich das Ding festhalten und nach oben tragen. Es ist ein Wischtelefon. Das kleine, wo inzwischen auf dem Steg kniet, reisst es mir aus der Hand und läuft damit weg.
„Jesus!“ ruft eine Frau von der Lagerwiese. „Jesus! Wie oft muss ich Dir noch sagen: das ist kein Spielzeug!“ Die Mutter dieses Kindes ist die schönste Frau, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Bevor ich wieder in der Alten Donau untergehe, kann ich ein Schild am Steg lesen: Siedlung Mexiko. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 12.
„Was würde Maresi dazu sagen?“ frage ich mich noch als mich Joy aus ihrem Auto steigen lässt, als ich die Stiegen ins Dach hinauf steige – endlos. „Was würde Maresi dazu sagen?“ wenn ich die Tür aufsperre, quer durch den Raum die Dachluke aufreisse und aufs Bett falle. Mehr als das Bett zum Fallenlassen gibt es hier nicht. Aus der Dachluke fällt heisse Luft in den Raum. Als wäre ich in einem Backofen und jemand hat die Umluft eingeschaltet. Die Umluft ist heisser als Ober- und Unterhitze. Wird es kühler wenn die Sonne verschwunden ist? Nein, wird es nicht. Die Dachziegeln speichern die Sonnenwärme und geben sie nachts gleichmässig an die Umluft ab. Ich ziehe aus was ich ausziehen kann. Es ist trockener, aber nicht kühler.
„Dünn sehr dünn.“ sagt Maresi. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 11.
„Joy, sind Sie es?“
„Ja, hier Joy. Wer ist da? Nummer unterdrückt steht auf meinem Display. “
„Meidner! Sie erinnern sich! Ihr Praktikum in meinem Seniorenheim?“
„Ja, danke für den Mindestlohn.“
„Seien Sie nicht unverschämt, Joy. Sie erinnern sich an meine kleine Bitte!“
„Ja, Sie brauchen Bilder auf denen die Bewohnenden FFP2-Masken tragen, und auf den Bildern soll es keine Anhaltspunkte für das Datum der Aufnahme geben.“
„Sagen Sie so etwas nicht am Telefon!“
„Sie haben mich doch angerufen!“
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Aus dem Seniorenheim 10.
Ich lasse die Glastür schwingen und gehe den Gang entlang Richtung Speisesaal. Plötzlich tritt Meidner, die Heimleitung, aus einer Tür und versperrt mir den Weg.
Meidner: Grüss Sie, Herr Nemuszáj.
Ich: Grüssie
Meidner: Ich muss sagen, Sie machen ihre Sache gut, hier. Wir sind mit Ihnen mehr zufrieden als wir es mit Frau Leitner waren. Sie haben wirklich einen Draht zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern. Das hab ich gleich gespürt.
Ich halte meine Hand hin, Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 9.
„Hallo – ist da Nemuszáj?“
„Ja, das ist mein Wischtelefon.“
„Wie ist Dein vollständiger Name?“
„Miklós István Attila Nemuszáj.“
„OK, M.I.A. Anastasiia hat gesagt Du brauchst Geld.“
„Kenne keine Anastasiia.“
„Anastasiia Bereza vom Pensionistenheim.“
„Keine Anastasiia Bereza und kein Pensionistenheim.“
Klick.
Nach drei Minuten fünfzehn brummt mein Wischtelefon schon wieder.
„OK, Alter. – Nemuszáj. Olia sagt Du brauchst Geld. Sie sagt Du arbeitest in dem Seniorenheim, wo sie mit ihrer Schwester lebt. Bist Du das, Mann? Oder brauchst Du nix?“ Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 8.
Highway to hell. Ich ziehe die Wohnungstür hinter mir zu und hoffe, dass jemand zu Hause sein wird wenn ich wiederkomme. Ich habe keinen Schlüssel. Rob hat gesagt sie hätten alle Schlüssel schon verteilt, aber einer würde very soon wieder welche nachmachen lassen.
Mein völlig überteuertes Zimmer ist over and out. Da wohnt jetzt ein russischer Student. Um drei bin ich im Seniorenheim verabredet, das ist mein einziger Job den ich noch habe. Aufschwung sicher, steht auf der Zeitung, die unten vor dem Haustor festgetreten ist. Von hier aus muss ich den Weg ins Seniorenheim erst mal finden. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 7.
Ich weiss nicht warum ich das hier mache. Herr Feuermacher hat gesagt „des is leiwand“, so lange ich aufschreibe dass ich es nicht weiss. Hier ist mein siebtes Posting in dieser, meiner Kolumne. (Kolumne heisst „schmale Säule, kurzer, untereinandergeschriebener Text“ meint Herr Feuermacher. Ich glaub er kennt sich aus.) Seit dem ersten Posting wurde mir die Miete erhöht und ich kann nichts dagegen tun, zwei Menschen sind gestorben und ich konnte nichts dafür. Und ich wurde echt bedroht. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 6.
Telefonton
„Nemuszáj“
„Grüss sie Herr Nemuszáj, hier Leitner. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass sie nicht mehr ins Seniorenheim zu kommen brauchen. — Ich mache das jetzt wieder allein.“
„Sind Sie das, Frau Leitner?“
„Ja. Haben sie mich verstanden Herr Nemuszáj? Sie brauchen nicht mehr …“ Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 5.
„It is difficult to be precise, however my instruments indicate a condition of extreme rigor mortis spreading rapidly throughout the population. Highly illogical, captain.“ sagt Lieutenant Morbid. Deshalb lässt Captain Smyrk Rettung auf den Planeten beamen: „If you believe in us, you will be blessed with Funk.“
„CAMEO Funk Funk, 1977“ steht auf einem Fetzen Papier. Und der liegt mitten auf dem Stapel Sonderangebotshefterln in meiner Briefbox. Wenn da jemand noch ein Sonderangebotshefterl draufgelegt hätte, wär der Fetzen MIT ALLEM auf den Kachelboden geräumt worden. Niemand hätte mehr irgendwas davon gefunden. Unter dem riesigen Blechschrank auf Stelzen, in der Eingangshalle zu meinem völlig überteuerten Zimmer, liegen haufenweise Sonderangebotshefterl und Fetzen auf dem fast weissen Boden aus grossen Kacheln.
Das Seniorenheim meldet sich wieder. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 4.
Ich warte immer noch auf meine Verhandlung wegen dem Toten. Herr Feuermacher sagt: „Dass kann in diesen Corona-Zeiten locker noch ein bis zwei Jahre dauern. Aber so lange die Unschuldsvermutung im Raum steht, wirst Du nicht abgeschoben. Ausserdem kannst Du Deine Influencer-Kolumne weiter schreiben, sogar aus dem Gefängnis heraus.“
Weil die Gefängnisse wären gar nicht mehr so – die hätten inzwischen Isolierglasscheiben und ich würde da Schreibzeug bekommen. Wenn ich abgeschoben würde, darüber wollen wir nicht reden.
Ja und … Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 3.
Es ist aus! Meine Kolumne endet mit dieser dritten Ausgabe.
Aber eins müsst ihr mir unbedingt glauben: ICH bin nicht schuld!
Das kann ich beweissen: Ich habe nämlich die ganze Doppelstunde im Seniorenheim mit meinem Wischtelefon aufgezeichnet und auch seitdem alle Telefonate digital mitgeschnitten. Herr Feuermacher glaubt mir auch. Trotzdem hat er darauf bestanden alle Namen (ausser meinem) zu ändern.
Wie kam es zum Tod von Herrn Breitner? Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 2.
Das ist die dritte Variante dieses Textes. Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat bis ich mich melde. Weiterlesen
Aus dem Seniorenheim 1.
Herr Feuermacher hat gesagt, dass ich vorher anfangen soll, vor dem Seninorenheim. Gut.
Ich heisse Miklós Nemuszáj und bin geimpft. In Wien arbeite ich als Praktikant für eine Firma, aber mir reicht das Geld nicht. Weiterlesen